Version 2204190942
Mittlerweile ist fast ein Jahr ins Land gegangen und nach einem viel zu warmen Winter ist die Natur der Meinung, dass nun endlich Zeit für Frühling sei.
16.05.2020 - Vier Küken und ein verbleibendes Ei
Bei der Ankunft an diesem schönen Frühlingstag wuseln vier Küken auf Mamas Rücken und im Nest herum.
Obwohl die kleinen erst wenige Tage alt sind, ist jetzt schon fast kein freier Platz mehr zu ergattern.
Irgendwelche Füße und Hinterteile hängen immer unter den Flügeln des Elterntieres heraus. Immer wieder
purzelt das eine oder andere Küken herunter und rollt zum Rand des Nestes.
Vom Licht her ist das heute ein Traumtag. Die Sonne steht direkt hinter der Kamera, die Kamera sitzt auf dem
Stativ und wird per Kabelauslöser bedient. Technisch gibt es heute keine Ausrede für unscharfe Bilder.
Durch Experimente mit den Einstellungen sind aber doch eine paar Bilder dabei, die nicht optimal sind.
15.05.2020 - Drei Küken und zwei verbleibende Eier
.
14.05.2020 - Zwei Küken und drei verbleibende Eier
In der letzten Nacht ist es dank Bewölkung nicht mehr ganz so kalt gewesen. Die Frühtemperaturen lagen bei
7°C. Am Nachmittag sieht es nach Regenwetter aus.
Bei der Ankunft am Nest stellt sich die spannende Frage, wieviele Küken heute auf diversen Elternrückeb sitzen
würden. Die Frage ist schnell geklärt - beiden Küken geht es gut und im Nest werden noch die drei verbliebenen
Eier bebrütet. Die Küken sitzen auf Mamas Rücken. Als diese kurz das Nest verlässt, werden beide von Papa gefüttert.
13.05.2020 - Küken zwei aus fünf Eiern - Schlüpfen vor der Kamera
Am Morgen hatte es wieder Nebel Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Den erwachsenen Vöglen macht das sicher
nicht viel aus, aber die Küken würden sich wahrscheinlich wärmeres Wetter wünschen.
Bei der Ankunft heute Nachmittag bietet sich ein Anblick, den man wie folgt umschreiben könnte:
Mama kreist mit einem Küken auf dem Rücken beim Kreißen auf dem Nest, während Papa das Nest umkreist.
Ohne die Vögel zu sehr vermenschlichen zu wollen, ist heute eine deutliche Unruhe zu erkennen. Immer wieder hebt sich
die Mama leicht vom Nest, kontrolliert die verbliebenen vier Eier, dreht diese. Währenddessen versucht Papa immer wieder
das Küken auf Mamas Rücken mit Federn und den ersten kleinen Fischen zu füttern. Das funktioniert noch nicht ganz
reibungslos, so dass die Fischchen vor oder auf Mama abgelegt werden, um anschließend von Mama verfüttert zu werden.
Deutlich kann man in der Sequenz 7724..7730 die Übergabe und den langen Hals beim Schlucken verfolgen.
Papa liefert nun unermüdlich Nachschub an. Beim nächsten Fisch klappt die Übergabe von Schnabel zu Schnabel
schließlich.
13:22h : Als Mama das nächste Mal aufsteht, ist auf dem Ei rechts hinten ein weißer Fleck zu erkennen. Das Küken hat
schon die ersten Splitter aus der Eischale gesprengt. Mama unterstützt
mit dem Schnabel, indem sie die Eier leicht dreht. Währenddessen versucht das ältere Geschwisterchen auf dem
Rücken der Mutter die Balance zu halten.
Im Bild 7762/7763 kann man den Schnabel des schlüpfenden Kükens erkennen. Man könnte meinen, das große Geschwisterchen
schaut neugierig nach unten. Für einen Moment gibt es nichts mehr zu tun und Mama setzt sich vorsichtig wieder auf
das Nest. Sie hat ihre Blickrichtung geändert, nicht zum letzten Mal.
weitere Motive anzeigen
13:29h: Wieder steht Mama auf und dreht die Eier. Das kleine Stück Schale ist ein wenig weitergewandert.
Als Mama sich wieder hinsetzt geht ihr Blick diesmal nach rechts.
13:35h : Wieder steht Mama auf und wieder spitzt ein Schnabel aus dem Ei. Diesmal bekommen wir beim Hinsetzen den
zerzausten Sterz zu sehen.
13:40h : Die Pause wärt nicht lange, wieder werden die Eier inspiziert. Die neue Blickrichtung geht direkt auf
die Kamera zu. So langsam haben wir die Rundumansicht zusammen. Im Bild 7828 kommt es zu einer interessanten
Reflexion - es sieht aus, als ob eine Taschenlampe im Nest läge.
13:44h : Im Hintergrund ist viel Unruhe auf dem Teich. Höckerschwäne, Kanadagänse, Stockenten, Bläßhühner, Nilgänse,
um nur ein paar Arten zu nennen, wollen alle ein privates Fleckchen für sich und ihren Nachwuchs. Zwischenzeitlich
kommen die Streithähne recht nah ans Nest, so dass Mama irgendwann auch mal protestiert. Glücklicherweise scheinen
die anderen Vögel jedoch kein besonderes Interesse am Standort der Haubentaucher zu haben.
Es fällt nun auch auf, dass sich Mama nicht mehr ganz auf dem Nest niederlässt. Sie liegt leicht auf der Seite,
wohl um keinen unnötigen Druck auf das schlüpfende Küken auszuüben.
13:55h : Als Mama sich mal wieder bewegt, rutscht ihr das Küken vom Rücken und bleibt für einen Moment auf dem
Nest sitzen. Es bekommt ein paar Federn angeboten und krabbelt dann wieder auf Mamas Rücken. Das für einen zwei
Tage alten Vogel noch garnicht so einfach, zumal Mama mit dem schlüpfenden beschäftigt ist und nicht flach hinlegt.
13:59h : Das Küken ist immer noch nicht unter Mamas Gefieder gekrochen, als diese plötzlich hochschreckt.
Auf dem nächsten Bild kann man das Küken erkennen, das in Luft geschleudert wird, gleichzeitig sieht man das
große Loch im Ei. Das Küken kullert an den hinteren Rand des Nestes und Mama kümmert sich um die Geburtshilfe.
In Bild 7885 sieht man deutlich dass das Ei nun aufgesprengt ist und das Küken eigentlich herauskrabbeln könnte.
Mama setzt sich wieder vorsichtig hin - Blick nach links. Das ältere Küken nutzt diese Gelegenheit, um wieder
einmal auf Mamas Rücken zu klettern.
14:09h : In der Umgebung ist es wieder etwas ruhiger geworden und Papa schaut mal wieder mit einem Beutefisch vorbei.
Bei der schwierigen Übergabe nimmt das Küken jedoch einen Strohhalm mit in den Schnabel. In den nächsten Sekunden
kann man beobachten, wie das Küken mit dem Fisch und dem Strohhalm kämpft, nur um sich schließlich mit beiden unter
Mamas Gefieder zurückzuziehen. Mama wollte eigentlich noch helfen, aber nun hat sie das juckende Teil auch noch
unterm Flügel hängen.
14:12h : Nur wenige Sekunden später springt sie wieder auf, und dreht sich um. Küken Nummer 1 purzelt mal wieder
herunter, während wir den ersten Blick auf das noch rötlich schimmernde Küken Nummer 2 erhaschen. Von der Brust
abwärts ist das erschöpfte Küken immer noch im Ei gefangen.
14:16h : Küken 1 sitzt wieder auf dem Rücken vom Mama, während sich Küken 2 noch unten im Nest erholt.
Wieder wird sich umgedreht. Nummer 1 versucht wieder unter den Flügel zu kriechen - ein anstrengender Tag ist
das heute.
14:18h : Mama führt immer wieder wilde Verrenkungen aus, um dem jüngern Küken Bewegungsspielraum zu geben.
Bald lugt es unter Mamas Bauch hervor und wirft einen ersten Blick in die neue Welt.
14:20h : Die Welt ist fremd und kalt, also klettert man erstmal auf Mamas Rücken.
12.05.2020
Aufgrund der Besuchspause um Ostern herum, ist das genaue Legedatum in diesem Jahr nicht bekannt. Am 08.05. war
zumindest noch
ganz normales Brutgeschäft angesagt. In den darauf folgenden Tagen war das Wetter so unangenehm, dass man keine
Kamera vor die Tür jagen wollte. In der letzten Nacht fielen die Temperaturen nochmal bis auf den Gefrierpunkt
und dichter Nebel konnte sich bis zum späten Vormittag halten. Heute Nachmittag kletterte die Lufttemperatur bei
strahlendem Sonnenschein auf 10..14°C.
Schon auf größere Distanz war heute ein verändertes Verhalten der beiden Haubentaucher zu erkennen. Während die Dame
auf dem Nest sitzt, hält sich der Herr verdächtig nahe am Nest auf. Was blitzt denn da im Schnabel auf? Ein kleiner
Fisch?
Kleine Fische werden üblicherweise direkt unter Wasser geschluckt. Wenn ein Beutetier zum Nest gebracht wird, ist das
eine deutliches Signal. Und tatsächlich gelingt kurze Zeit später ein erstes Beweisphoto - da sitzt ein Küken auf
Mamas Rücken!
Nun wird es Zeit für einen Standortwechsel. Die Vögel sind mittlerweile wieder so gut an die Kamera gewöhnt, dass
aus einer Distanz von ungefähr 15 Metern Bilder gemacht werden dürfen. Vorher wird noch eine Aufnahme fürs Archiv
gemacht - Papa ist immer noch dabei das Nest auszubessern. Wenn in ein paar Tagen das Nest verlassen wird, wird es
wohl innerhalb kurzer Zeit in den Fluten des Sees versinken.
Die nächsten Bilder wurden aus der Hand aufgenommen. Man sieht leider, dass die 30 Megapixel der 5D markIV
erhöhte Anforderungen stellen. 600mm Brennweite und 1/1000s sind ohne Stativ schwer zu halten. Zumindest kann man
erkennen, dass Mama und Papa sich abwechselnd Daunenfedern auspflücken und dem hungrigen Küken anbieten. Mama macht
einen deutlich routinierteren Eindruck, während das Verhalten von Papa an einen frischgebackenen Vater auf der
Entbindungsstation erinnert.
Ab Bild #637 steht die Kamera auf dem Stativ. Nun gilt es nur noch den Fokus richtig zu setzen.
Ab Bild #647 sieht man eine Bildfolge in welcher Papa eine seiner Federn an Mama übergibt. Mama taucht die Feder
nochmal kurz ins Wasser und übergibt sie dann an das Küken.
Allerdings will sich Papa damit nicht zufrieden geben und bietet dem Küken eine weitere Feder direkt an. Das
Küken zeigt zwar Interesse, nimmt die Feder jedoch nicht an. Im Moment soll das Füttern wohl Mama übernehmen.
Nach ein paar Fehlversuchen und Positionswechseln klappt es dann aber doch noch mit der Fütterung direkt durch Papa.
Bisher waren noch ein paar Fragen offen - wieviele Eier liegen noch im Nest und wieviele Küken sind bereits geschlüpft?
Als Mama aufsteht, gibt sie den Blick ins Nest frei. Hier liegen noch vier unversehrte Eier. Damit ist klar, dass in
den nächsten Tagen mehrere Besuche stattfinden sollten.
Nebenan sind übrigens noch andere Küken zu sehen. Aber das ist eine andere Geschichte und soll an anderer Stelle
erzählt werden.
08.05.2020
Besuch - noch keine Küken in Sicht.
24.04.2020
Bei den Haubentauchern bietet sich das gleiche Bild wie gestern. Beide sind fleißig am Nestbauen.
Zu Beginn des heutigen Besuchs sitzt die Dame auf dem Nest. Sie beobachtet recht aufmerksam die Umgebung,
der Schnabel senkt sich nur selten ins Gefieder. Im direkten Nebeneinander kann man die leichten Unterschiede
in der Gefiederfärbung bei Männchen und Weibchen gut erkennen.
Dank eines Schichtwechsels gelingt ein weiterer Blick auf die Eier. Hoppla, heute sind fünf Eier zu erkennen,
für Haubentaucher schon eine recht hohe Zahl. Im letzten Jahr waren von vier Eiern drei Küken geschlüpft.
Nach dem Verschwinden der Mutter hat der Papa alleine drei Küken versorgt. Gegen Ende der Beobachtung
waren noch zwei Küken gesund und munter.
Er war schon bei den vorangegegangen
Besuchen der Kamera gegenüber ausgesprochen entspannt. Vielleicht ist es wirklich derselbe Haubentaucher wie
im letzten Jahr. Kaum sitzt er auf den Eiern, senkt sich der Schnabel zwischen die Flügel. Plötzlich schreckt
der Vogel auf, der Hals reckt sich lang nach oben. Über uns kreist eine Rohrweihe und kundschaftet den Bestand
in diesem Teil des Sees aus. Schließlich geht diese Gefahr, zumindest für heute, an uns vorüber.
Auch der Eisvogel zeigt sich mal wieder. Sein Lieblingsansitz bekommt nun allerdings zartes Grün, so dass
die Aufnahmen zwar farblich reizvoller werden, man jedoch noch weniger Vogel zu sehen bekommt.
Wer genau hinschaut, kann in Bild #9073 das Auge erkennen.
Währenddessen zeigen sich am gegenüberliegenden Ufer eine paar Graugänseköpfe. Zwei Elterntiere beobachten sorgfältig
die Umgebung, bevor der Nachwuchs ins Wasser gleiten darf.
Am Ufer liegt eine Eierschale, man kann nicht sagen was mit ihrem Inhalt passiert ist.
Beim Betrachten der Bilder fällt mir wieder ein, wie umgänglich die verschiedenen Wasservogelarten im Moment
miteinander sind.
23.04.2020
Nach einer zweiwöchigen Pause war erst heute wieder Zeit für einen Besuch. Die Haubentaucher haben sich eine nette
Überraschung ausgedacht. Das Nest vom letzten Jahr wurde zwar während der Balz verwendet, das Brutnest wurde jedoch ein
ca. 40 Meter weiter, mitten im Wasser gebaut. Hier verläuft beim aktuellen Wasserstand eine Sandbank 20 Zentimeter
unter der Wasseroberfläche. Die Dame sitzt augenscheinlich brütend auf dem Nest, während der Partner sich in der
Umgebung herumtreibt und pausenlos neues Baumaterial heranschleift.
Nach einiger Wartezeit wird ein Blick ins Nest freigegeben. Es sind vier Eier im Nest zu erkennen. Die Eier sind
nicht mehr weiß, sondern bereits bräunlich gefärbt vom Nistmaterial. Im Vergleich zum letzten Jahr bedeutet dies,
dass alle
Eier älter als ein Tag sind. Beide Vögel sind ununterbrochen damit beschäftigt am Nest zu bauen. Die ganze Konstruktion
ähnelt einer Sandburg bei steigender Flut, ständig im Verfall begriffen.
Die Wasseroberfläche ist heute sehr ruhig und das Wasser ausgesprochen klar. Der Haubentaucher kommt wie gewohnt nah an die
Kamera heran und geht auch in Ufernähe auf Jagd. Da die Kamera schon wieder verstaut war, bleibt das Bild des
zwischen den Wasserpflanzen tauchenden Vogels nur vor dem inneren Auge erhalten.
Die Graugänse haben in der Zwischenzeit Nachwuchs bekommen. In diesem Teil des Sees sind derzeit drei Graugansfamilien
mit unterschiedlich altem Nachwuchs unterwegs, so dass man nicht genau sagen kann, welche Küken aus welchem Nest kommen.
Auch eine Wasserratte treibt sich in der Gegend herum, hält jedoch gebührenden Abstand von den Gänsen.
02.04.2020 / 07.04.2020
Um diese Zeit hatten wir im letzten Jahr schon Eier im Nest.
Trotz des warmen Winters sind die Haubentaucher in diesem Jahr etwas später dran.
Die Haubentaucher sind zwar miteinander verpaart, aber mit dem Nestbau will es nicht so recht
vorangehen. Während der Nestplatz vom letzten Jahr brach liegt, brütet auf der danebenliegenden
Insel bereits eine Graugans. Wer kann die Gans auf Bild #8672 erkennen? Auflösung des Rätsels im nächsten Bild.
Da von den Haubentauchern nicht so richtig viel geboten wird, schweift der Blick ab in die nähere Umgebung.
Auch andere Vögel sind paarweise unterwegs und scheinbar auf der Suche nach Nistmöglichkeiten.
Das Nachtpfauenauge hat anscheinend wirklich eine heiße Nacht hinter sich und ist gerade mit der Eiablage beschäftigt.
27.03.2020
Thema des heutigen Tages waren eigentlich nur ein paar Testbilder auf den Eisvogel, der seinen Ansitz in ca. 50m
Entfernung zum Haubentauchernest hat und schon im letzten Jahr regelmäßig in kurzem Abstand an der Kamera
vorbeigeflogen ist. Ein paar brauchbare Bilder waren schnell im Kasten, so dass als nächstes, bei schon wieder
verstauter Kamera, vom stehenden Fahrrad aus ein Kontrollblick zu den Haubentauchern und ihrem Nest geworfen wurde.
Er hatte sie gerade wieder zu sich gerufen und die beiden führten das bekannte Begrüßungsritual mit Kopfschütteln
aus.
Unvermittelt drehen sich beide um und tauchen in entgegengesetzte Richtungen weg. Alles klar. Fahrrad schnell
abgestellt, Rücksack vom Rücken, Kamera aufnehmen, manuelle Standardeinstellung 600mm, 1/1000s, f/8, kein Stativ,
Kamera kniend, beidhändig in den Anschlag. Und jawoll, richtig getippt - die beiden sind schon wieder über der
Wasseroberfläche und paddeln eiligst aufeinander zu.
Zum zweiten Mal wird die Kamera Zeuge des berühmten Pinguintanzes.
Nachdem sich die Sache etwas beruhigt hat, schwimmt man gemeinsam zum Nest. Sie springt schwungvoll aus dem
Wasser, um ein paar Minuten Probe zu sitzen.
23.03.2020
Auch ein schöner Rücken kann entzücken - im ersten Bild zeigt der Haubentaucher seinen breiten Rücken, auf dem er
hoffentlich in ein paar Wochen seine Kinder parken wird.
8444
Heute ist gemeinsamer Nestbau angesagt. Man zeigt sich Nistmaterial und beratschlägt sich, wie dieses am besten
am Nest plaziert werden könnte.
16.03.2020 - Pinguintanz
Seit ungefähr vier Wochen wird die Lage am Baggersee regelmäßig überprüft. Es ist Mitte März, die Tage werden länger und
wärmer. Trotz des geringen Schneefalls ist der Wasserstand am Baggersee so hoch, dass das alte Nest ungefähr 20cm unter
Wasser liegt. In diesem Nebenarm befindet sich aktuell eine recht gemischte Gruppe von Vogelpaaren:
Graugänse, Blässhühner, Schwäne, Haubentaucher. Am sandigen Steilufer sitzt ein Eisvogel auf seinem Posten.
Im letzten Jahr fing die Beobachtung der Haubentaucher zu Beginn der Brutphase an. In diesem Jahr bestand die
Hoffnung, die Tierchen bei ihrer eindrucksvollen Balz zu beobachten.
Der heute beobachtete Balztanz bestand aus zwei Abschnitten. Zunächst schwimmen die Partner aufeinander zu, recken die
Hälse und stellen die Halskrause und die Krone. Dann wird immer wieder der Kopf geschüttelt, mal schaut man rechts,
mal links aneinader vorbei. Plötzlich trennen sich die Partner, schwimmen voneinander weg und gehen in ca. 20m Abstand
auf Tauchstation. Plötzlich tauchen beide wieder auf, liegen flach im Wasser und tragen etwas im Schnabel.
Als nächstes schwimmen beide mit hoher Geschwindigkeit aufeinander zu und richten sich erst kurz vor dem unvermeidbar
erscheinenden Zusammenstoß schlagartig auf. Nun tanzen beide in Pinguinpose voreinander herum und zeigen dem Partner
wie toll sie Dreck, pardon, Nistmaterial vom Boden des Sees sammeln können. Bei diesem Tanz ist die Krone flach angelegt,
so dass die Kopfform ungewöhnlich flach erscheint.
Man kann nicht sagen, ob es sich um das Paar vom letzten Jahr handelt. Allerdings wird der Photograph, der wieder seinen
Stammplatz eingenommen hat, nach wenigen Minuten akzeptiert. Die Vögel kommen auf weniger als 10m heran.
Diese Aufnahmen gelangen auf eine Distanz von weniger als 20m. Mit 1/1000s Belichtungszeit friert die Kamera die
Situation wunderbar ein. Auch wenn es auf einigen Bilder so aussieht, als ob die Vögel auf Grund stünden - das Wasser ist
an dieser Stelle über einen Meter tief.
top